Segel/ Wabenschilderwels √
Eine wunderschöne Welsart, die leider oftmals als Jungfische (oftmals zwischen 4-6 cm) im Aquarium Fachhandel zur Algenabweidung angeboten werden, jedoch ohne ordentliche und weiterführende Information/ Beratung verkauft werden. Ein Problem das wir leider sehr häufig antreffen!
Die Jungfische sehen mit ihrem hellen lehmfarbenem Grundton mit vielen dunklen Flecken ähnlich wie "Geparden" aus. Die Segel-Schilderwelse können zum Teil jedoch über 50 cm groß werden und durchaus über 20 Jahre alt werden.
Alleine bei diese Fakten sollte bei den meisten Aquarianer die "rote Flagge" angezeigt werden! Nicht das Hältern alleine, sondern die enorme Endgröße und Lebensdauer sollte jedem vor dem Kauf bewußt sein.
Selten bleibt es bei einem Zuhause ..
Der Segel- oder Wabenschilderwels verbringt aus diesem Gruns nur sehr selten sein Leben bei nur einem "einzigen Aquarianer". Der Grund ist meisten ein oftmals unüberlegter Kauf, der meistens aus schlechter Beratung heraus erfolgt. So zieht ein Wabenschilderwels in der Regel mehrmals in seinem sehr langen Leben um. Entgegen der fälschlichen Meinung "ein Fisch im Aquarium passt sich der Größe des Beckens an", wächst dieser Wels recht schnell heran und wird damit zu groß für die meisten heimischen Becken. Im besten Fall kümmert sich der Besitzer darum, damit der Fisch ein passendes Aquarium für seine Größe bekommt, doch das ist nicht immer leicht. Mediale Vernetzung lässt es heute aber zu, das man ein geeigneten Aquarianer findet mit einer passenden Beckengröße!
Durchsucht man das Netz nach diesem Wels, so findet man die verschiedensten Aussagen über die Haltung. Beckengrößen von 250 L oder Becken mit einer Kantenlänge von 150 cm und viele mehr, jedoch selten findet man realistische Angaben über die Haltung dieses großen Welses und dessen wirklich benötigten Ansprüchen!
Auch unser "Glyptoperichthys gibbeceps" stammt aus zu klein gewordenen Becken und findet vorerst bei uns ein neues Zuhause - das dritte in fast 11 Jahre -! Derzeit wohnt er in unserem 900 L Eckaquarium - Rio Tapajos. Wir wissen das auch dieses Becken bei weiterem Wachstum nicht seine letzte Heimat werden wird, aber zum Wohle des Tieres haben wir uns erst einmal seiner angenommen. Auch wenn das Becken als Eckaquarium nicht die optimalen Vorraussetzungen hat, so bietet es dennoch eine Ecktiefe von über einem Meter, bei einer Kanten-/ Schenkellänge von jeweils 1,5 m. Moby Dick (so nenen wir ihn) ist als Einzelgänger im Becken und hat schnell seinen Ruheplatz gefunden und vor allem geformt.
Systematik
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Der Glyptoperichthys gibbiceps ist ein Schwarmfisch, der sich wie die meisten Fische mit mehreren Exemplaren wohler fühlt. In der Aquaristik jedoch häufig alleine oder mit nur einem männlichen Tier als Paar gehalten wird. Männchen werden sich auf beengtem Raum
in der Regel nicht verstehen. Trotzdessen, dass der Segelschilderwels, im Amazonasbecken heimisch, gerne den Piranhas hinterher schwimmt und Aasreste abgreift, ist er selbst gegenüber kleinen Fischen friedlich.
Bei der Fütterung kann er jedoch andere Fischarten wegdrängen, wenn diese ebenfalls vom Boden fressen. Der Glyptoperichthys gibbiceps ist ein Allesfresser, der neben Algenaufwuchs und abgestorbenen organischen Resten pflanzlicher und tierischer Natur auch gerne einige Wasserpflanzenarten verzehrt. Im Alter verblasst die schöne an Geparden anmutende Musterung jedoch. Beim Segelschilderwels dominieren jedoch die dunkleren Flecken und nicht der hellere Grundton.
Weibliche und männliche Glyptoperichthys gibbiceps können aufgrund ihrer Proportionen voneinander auseinander gehalten werden. Männchen sind etwas schlanker. Das war es jedoch schon fast. Der Segel- oder Wabenschilderwels wird nach seinem Segel benannt, da seine aufgestellte Rückenflosse mit einem führenden und 12 bis 13 Weichstrahlen sehr groß ist und wie ein gesetztes Segel noch
oben absteht.
Er wird jedoch auch nach Waben benannt, da die Musterung der Jungfische wirklich an Bienenwaben erinnert. Diese Waben werden zum Kopf kleiner, bedecken aber auch die großen Flossen.
Haben viele andere Fische eine sehr große oder zumindest deutlicher sichtbare Schwanzflosse, so hat der Glyptoperichthys gibbicep eine normal große Schwanzflosse mit einer enorm großen Rückenflosse und großen Brust- und Bauchflossen. Diese Flossen geben mehr optisches Volumen als der restliche Körper, was den Glyptoperichthys gibbiceps noch größer erscheinen lässt.
Der Glyptoperichthys gibbiceps gehört zu den Harnischwelsen und damit zur Gattung der Pterygoplichthys [Synonym für Glyptoperichthys]. Sein Grundkörper liegt flach am Bodengrund an, dort weidet er Algen, Aufwüchse sowie Todholz ab. Der Segelschilderwels benötigt Versteckmöglichkeiten, die Höhlen ähneln. Diese müssen eine gewisse Tiefe/ Größe haben. Alte Röhren oder wirklich tiefe und genügend große Felsnischen bzw. Wurzelhöhlen müssen demnach vorhanden sein. Weiterhin ist abgestorbenes Holz für die Verdauung wichtig, deswegen sollen immer genügend Wurzeln zum abraspeln vorhanden sein. Der Lieblingsplatz unseres Glyptoperichthys gibbiceps ist eindeutig unter einer großen Wurzel im linken Bereich des Beckens. Diesen Platz haben wir nicht extra voirbereitet, sondern diesen hat sich unser Wels selbst gewählt und nach seinen Vorstellungen umgebaut.
Der Glyptoperichthys gibbiceps lässt sich nachzüchten, wenn er wirklich genügend viele und große Versteckmöglichkeiten vorfindet. Allerdings werden Fische dieser Größe in der Aquaristik kaum nachgefragt sowie die Jungtiere (bis 5 cm Größe) auf ungeklärte Weise eine hohe Sterblichkeit haben.
Die optimalen Haltungsbedingungen für Glyptoperichthys gibbiceps im Aquarium sehen natürlich anders aus als bei uns im Rio Tapajos. Dazu sollten e mindestens 1.200 Liter Beckenvolumen sein und sie sollten in einer Gruppe mit einem Männchen und einem, bessermehreren Weibchen gehalten werden.
Der Segelschilderwels wird den Bodenraum einnehmen. Er benötigt pflanzliche Kost sowie Zusatzfutter (z.B. Palletfutter). Wenn es knapp wird, frisst er auch einige der Wasserpflanzen aber wird auch mit diesen und den Algen nicht lange auskommen. Etwas tierische Kost sollte in dem Speiseplan ebenfalls vorkommen. Neben den genannten Kriterien sollte das Wasser 25 bis 30° Celsius warm sein. Der Glyptoperichthys gibbiceps ist Dämmerung-/ Nachtaktiv und sowie die Tiere adult werden, verlieren sie ihre einstige Schönheit, da die schöne Wabenstruktur weitgehend verloren geht. Also der Kontrast von hell zu dunkel verliert sich und die Tiere dunkeln nach. In den ersten Jahren ist diese Fischart jedoch sehr ansehnlich, wenn sich die Färbung auf etwas hellerem Grund gut abheben kann. Bei einer Lebenserwartung bis 20 Jahren und mehr sollte es sich jeder Aquarianer jedoch sehr gut überlegen! Wenn, dann sollte es ein wirklich großes Becken für den Glyptoperichthys gibbicep werden (250 x 80 cm aufwärts).
Quellen:
scalare-online.de
wikipedia.de
aquarium-ratgeber.com