.. ohne ein paar "Basic´s" geht es leider nicht!!

GrundlagenSchnell haben wir gemerkt, das fotografieren doch nicht so einfach ist wie wir uns das vorgestellt haben, klar, kann man mit der CANON EOS 100D auch ohne Ahnung wunderschöne Bilder/ Fotos machen, aber reicht das aus?

Schließlich ist unser Ziel ja ganz klar vordefiniert und zwar - Aquariumfotografie - und das heißt, wir wollen die Fische im Aquarium möglichst naturgetreu in ihrer Umgebung fotografieren, was das ganze wiederum schwer macht, wenn man nur die "Automatik" der Kamera benutzt und immer schön mit einem direkten Blitz arbeitet.

Also ist klar, das wir uns näher mit den wichtigsten Grundbegriffen der digitalen Fotografie beschäftigen müssen. Das haben wir im Ansatz getan und beschreiben im weiteren einige, wenn nicht die wichtigsten Einstellungen für gute Aqua-Pictures!

Diese Informationen werden wir laufend bearbeiten/ ergänzen und zwar mit unserer wachsenden Erfahrung, die wir hoffentlich in der nächsten Zeit bekommen werden.

Blende

Die Blende ist eine mechanische Vorrichtung, durch die die Lichtmenge verändert werden kann. Von der Wahl der Blendenzahl hängen vor allem Belichtungszeit sowie Schärfentiefe ab. Die Blendenzahl gibt das Verhältnis von Brennweite zur Blendenöffnungsweite an.

Die Blende wirkt sich unmittelbar auf die Stärke der Belichtung des Bildsensors aus!

Moderne Kameras, wie die CANON EOS 100D, besitzen im Regelfall eine Belichtungsautomatik, wodurch diese sich auch für jeden Einsteiger eignet.

Die Blende wird mit einer Zahl (z.B. f/x.x-x.x) angegeben, sie  sind  je Objektiv unterschiedlich.

hier zwei Beispiele von unseren Objektiven:

  • EF S18-55 mm f/3.5-5.6
  • EF 75-300 mm f/4-5.6

Ebenfalls wirkt sich die Blende auf die Tiefenschärfe aus, so das man sagen kann, das mit einer Verringerung die Tiefenschärfe zu nimmt. Objektive bilden schärfer ab, je weiter die Blende geschlossen wird!

Allgemein gilt:

  • Je größer die Blendenzahl ist, desto weiter ist die Schärfentiefe (denn desto kleiner ist die Blendenöffnung).
  • Je kleiner die Blendenzahl ist, desto enger ist die Schärfentiefe (denn desto größer ist die Blendenöffnung).

Die Blende dient aber nicht nur der Belichtungssteuerung, sondern sie legt auch die Schärfentiefe im Bild fest. Soll sich das zu fotografierende Objekt von unscharfem Hintergrund abheben, wählt man eine große Blende. Soll dagegen vom Vordergrund bis in den Hintergrund hinein gleichermaßen Schärfe liegen, nimmt man eine kleine Blende.

Richtwert-/ Beispieltabelle

 Licht

Blende

 Strand, Schnee in heller Sonne

16

 helles Sonnenlicht

11

 dunstiges Sonnenlicht

8

 bewölkt, hell

5,6

 bewölkt, offene Schatten

4

Wenn man diese Richtwerte auf die Aquarium-Fotografie umsetzen möchte, da heißt es leider "heran tasten", denn es hängt wie immer vom vorhandenen Licht im Aquarium ab. Für Beckenaufnahmen gilt also bei der kleinsten Blende anfangen und schauen - ggf. danach die Blende etwas höher einstellen um so die Grenze zu finden!
Bei Fischaufnahmen spielt die Tiefenschärfe eine entscheidende Rolle, also heißt es hier genauso wie bei Beckenaufnahmen langsam heran tasten, gerade wenn man ohne Blitz fotografiert!

Lichtstärke

Die Lichtstärke hat unmittelbar etwas mit dem genutztem Objektiv zu tun, die Bezeichnung ergibt sich aus dem Durchmesser  der Eintrittspupille (Objektiv) und der Brennweite!

ein Beispiel anhand eines Telezoomobjektiv „70-300 mm f/4-5.6“:

  • bei kurzer Brennweite 70 mm ist die größte Blende bei Blendenzahl 4.0
  • bei der langen Brennweite 300 mm  ist die größte Blende bei Blendenzahl 5.6

Was sind die wesentlichen Informationen die wir uns hier merken sollten?

  • bei manueller Scharfstellung kommt einem hohe Lichtstärke (großer Durchmesser) zugute
  • eine hohe Lichtstärke ermöglicht kürzere Belichtungszeiten
  • je kleiner die Blendenzahl, desto  größer der Durchmesser der Eintrittspupille, also desto größer die Lichtstärk

Die Lichtstärke des Objektives ist sehr wichtig bei unserem Hobby, deswegen empfehlen wir hier schon etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen und sich ein "lichtstarkes Objektiv" zu kaufen. Es geht aber auch günstig, denn unser EF 50mm f/1,8 II STM ist ein sehr günstiges aber auch sehr, sehr gutes Objektiv für die Aquarium-Fotografie!  

Belichtung

Wenn wir von Belichtung sprechen, dann ist es leider nicht einfach damit getan von der Lichtstärke zu sprechen, denn zur Belichtung eines Bildes gehören mehrere Faktoren, wie:

  •  Lichtempfindlichkeit des Sensors
  • die Blende des Objektivs
  • die Verschlusszeit der Kamera

Die Lichtempfindlichkeit wird in ISO angegeben, die Reihe der gängigen Werte sind:

Auto – 100 – 200 – 400 – 800 – 1600 – 3200 – 6400 – 12800  (Standard) bis max. 25600 möglich

Je nach Kameratyp und Einstellung kann dieser Werte auch bis 25.600 gehen!

ISODie Wahl der Lichtempfindlichkeit hängt im Wesentlichen von dem Kontrast des Motives ab, also Licht (nicht weiß) und Schatten (nicht schwarz)!

Für uns heißt das,

  • mit zunehmender Lichtempfindlichkeit steigt die Körnung im Bild bzw. das Bildrauschen

Um dieses selber einmal zu testen, am besten in den Garten gehen und mehrere Bilder des gleichen Motivs erstellen mit unterschiedlicher Lichtempfindlichkeit.

Bei Betrachtung auf dem Kameradisplay wird es zwar schon sichtbar, jedoch kann man am PC die Unterschiede sehr viel deutlicher erkennen, zudem zeigen die Bildeigenschaften im PC die Unterschiede deutlich auf!

Habe ich also die Lichtempfindlichkeit festgestellt, in unserem Fall die des Aquariums, kann nun mit der Blende und der Belichtungszeit gearbeitet werden! Hieran erkennen wir allerding gleich, das LICHT eine wesentliche Rolle spielt bei der Aquarium Fotografie, aber dazu in den Beispielen später mehr/ genaueres!

Hier noch einmal ein Beispiel, das die Werte unmittelbar zusammen hängen:


„Daher kann ein Bild beispielsweise, das mit ISO 400 und Blende 16 belichtet wurde, bei gleichbleibender Belichtungszeit mit demselben Belichtungsergebnis auch mit ISO 200 und Blende 11 gemacht werden.“

Auch hier ist bei unserem Hobby, die Aquarium-Fotografie, vorsicht angesagt! Überlässt man der Kamera die Auswahl der Lichtempfindlichkeit (ISO), so wird sie immer versuchen das beste Bild zu bekommen, was aber nicht immer zum Vorteil ist, denn je hoher die ISO, desto eher kann unschärfe entstehen, da unsere Motive seltenst still halten. Deswegen empfehlen wir immer bei ISO 100 anzufangen und sich langsam noch oben durchzuarbeiten. Ein Blick auf das Display zeigt oft schon durch die fehlende Helligkeit an, das die ISO erhöht werden muss! Das gilt natürlich vorrangig wenn man ohne Blitz arbeitet - mit Blitz, externem bzw. entfesseltem Blitz würde ich nie über ISO 100 gehen!

Belichtungszeit

Unter der Belichtungszeit (Belichtungsdauer) versteht man die Zeit, in der der Bildsensor mit Licht/ der Bildinformation beliefert wird, sie wird wie folgt angegeben: z.B. 1/30  s! Sie steht in unmittelbarem  Zusammenhang mit der Lichtempfindlichkeit die in ISO angegeben wird. Die Belichtungszeit wird kürzer, je mehr Licht (Helligkeit) vorhanden ist.

Zu lange Belichtungszeiten führen sehr häufig zu unscharfen Bilder, was den Einsatz von Hilfsmitteln wie z.B. einem Stativ nötig machen kann.  Um Unschärfe  entgegen zu wirken, können auch andere Hilfsmittel genutzt werden, wie z.B. das Verkürzen der Brennweite des Objektives, oder auch ein Vorhandensein eines Bildstabilisators in der Kamera/ im Objektiv!

Neben der Blende ist die Belichtungszeit also eines der wichtigsten Mittel für gute Bilder!

Die Belichtungszeit ist die „tatsächliche Dauer der Öffnung“ der Blende beim Fotografieren. Die Belichtungszeit wird z.B. mit 1/100 s angegeben, daraus ergibt sich folgende Reihung:

 1/8 – 1/15 – 1/30 – 1/60 – 1/125 – 1/250 – 1/500 – 1/1000 – 1/2000 s

 

ISO –
Empfindlichkeit

Aufnahmesituation
(kein Blitz)

Blitzreichweite

 ISO 100 – 400

 Außenaufnahme bei Sonne

 Je höher die ISO – Empfindlichkeit, desto größer die Blitzreichweite

 ISO 400 – 800

 Bedeckter Himmel oder abends

 ISO 1600 – 12800, H

 Nacht oder dunkle Innenaufnahmen

Durch Erhöhung des Wertes halbiert sich die Belichtungszeit, hier kommt wieder ein wichtiges Detail für die Aquarium Fotografie, denn mit dem Verkürzen der Belichtungszeit erreichen wir, dass Bewegungen im Bild gestoppt werden. Also schwimmende Fische werden sehr schnell erfasst und im Bild fest gehalten!

Wichtig hier sei noch zu sagen, dass bei Belichtungszeiten ab 1/125 (insbesondere bei langen Brennweiten – z.B. Benutzung eines Telezoomobjektivs) die Gefahr des Verwackelns sehr groß ist und somit das gewünschte Ergebnis nicht erreicht werden kann. Um das zu vermeiden sollte man mit Hilfsmitteln wie einem Stativ und/ oder ein externes Blitzgerät gearbeitet werden.

Grundsatz für die Aquarium-Fotografie ist also auch hier, langsames heran tasten an die Belichtungszeit! Je kürzer, desto schärfer wird das Bild, was aber nur interessant ist, wenn auch die anderen Parameter wie z.B. Blende und ISO berücksichtigt werden.

Weißabgleich

Die Hauptaufgabe ist es, und damit auch ein wichtiger/ wissenswerter Punkt, die Farbtemperatur anzupassen. Wir alle wollen ein natürliches Foto unserer Bewohner erreichen und nicht völlig falsch dargestellte Farben bzw. unnatürlich starke/ schwache Farben auf den Fotos.

Das erreichen wir mit dem Farbabgleich, diese Arbeit sollten wir durch die vorhandene Technik machen lassen, denn selber auf diesen Wert Einfluss zu nehmen geht doch sehr in Detail!

Beim Weißabgleich gibt es zwei Konstante für die Kamera, die sie versucht zu vergleichen, also eine „Farbobergrenze“ – und eine „Farbuntergrenze“ = „Weiß“ – und „Schwarz“.

Da die Kamera das nicht real erkennen kann, vermutet die Kamera, das die hellsten Stellen im Motiv als weiße zu sehen sind und die dunklen Stellen als schwarz. Das kann zu eine fehlerhaften Darstellung der Farbe im Foto führen.

Diese lassen sich aber automatisch durch die Kamera zum größten Teil selbstständig korrigieren. Der manuelle Weißabgleich geht uns allerdings zu weit in den Profibereich und so belassen wir es derzeit dabei, das wir die internen elektronischen/ digitalen Möglichkeiten zur Korrektur bzw. schon zur Voreinstellung nutzen.

Durch Voreinstellung kann ich der Kamera sagen mit welchen Lichtverhältnissen wir es zu tun haben werden, z.B.:

  • Tageslicht
  • Leuchtstoffröhre
  • Schatten
  • leicht bewölkt
  • stark bewölkt
  • Nacht

Für uns ist deshalb nur eins derzeit wichtig, das wir beim Fotografieren, also bei Großaufnahmen unserer Fische mit hoher Qualität (z.B. Spottmessung/ geringe Tiefenschärfe) stabile/ konstante Lichtverhältnisse brauchen.

Das Zauberwort hier heißt einfach „LICHT“, eine starke konstante Lichtquelle! Wir nutzen dazu unsere vorhandene LED (RGB) – Beleuchtung!

Bei nicht konstanter Lichtquelle wird es wieder schwer ein hochauflösendes Foto zu machen, da durch schlechte Lichtverhältnisse das Zusammenspiel aller hier aufgeführten Einstellungsmöglichkeiten nahezu perfekt sein müssen um ein akzeptables Ergebnis erzielen zu können!

Zu diesem Thema machen wir uns weniger Gedanken, denn das spielt für uns nur eine untergeordnete Rolle. Wir haben unterschiedliche Einstellungen getestet und da die Kamera unvorteilhafte Änderungen vor nimmt, z.B. bei Leuchtstoffröhre wird das Bild sehr blaulastig, fotografieren wir fast immer im Auto-Modus bzw. Tageslicht-Modus. 
Nicht desto trotz kann man natürlich regelmäßig einen manuellen Weißabgleich mit seiner Kamera durch führen, damit die Farbe weiß (mit die wichtigste) so real wie möglich abgebildet wird!

Objektmessung

Im Bereich der digitalen Fotografie haben wir zum Glück viele kleine technische Helfer, die uns bei der Fotografie helfen. Diese sollte man auch ausnutzen, wenn man sich mit den kompletten manuellen Einstellungen nicht ganz so auskennt, oder aber man das nötige Equipment/ eine entsprechende Kamera nicht zur Verfügung hat.

Zu diesen Helfern gehören unter anderem der Autofokus (automatisches Scharfstellen des Objektivs) und vor allem die Objektmessung. Diese wird in verschiedene Stufen/ Messarten eingeteilt:

  • Mehrfeldmessung

Diese universelle Messmethode ist sogar für Aufnahmen bei Gegenlicht geeignet. Die Kamera wählt die Belichtung automatisch entsprechend der Ausnahmesituation. (siehe Abbildung unten)

 Mehrfeldmessung

  • Selektivmessung

Diese ist hilfreich, wenn der Hintergrund z.B. aufgrund von Gegenlicht sehr viel heller ist als das Motiv. Im grauen Bereich der Abbildung unten wird die Helligkeit gemessen, anhand derer die Standardbelichtung ermittelt wird.

 Selektivmessung

  • Spotmessung

Diese eignet sich hervorragend zum Messen eines bestimmten Motivdetails. Im grauen Bereich der Abbildung unten wird die Helligkeit gemessen, anhand derer die Standardbelichtung ermittelt wird.

 Spotmessung

  • Mittenbetonte Messung

Hier wird die Helligkeit in einem größeren, zentralen Bildbereich gemessen (siehe Abbildung unten), während der Rest des Bildfelds integral gemessen wird.

 Mittenbotontemessung

Je nach Kameratyp unterteilen sich diese Messfunktionen noch, bzw. lassen sich bei der Mehrfachmessung z.B. bis zu mehrere Messpunkte manuell einstellen. Ziel der Objektmessung ist zum einen die Unterstützung des Autofokus und damit die Erfassung des zu fotografierenden Motivs.

Möchte ich z.B. einen einzelnen Fisch fotografieren, so bietet sich hier die Spotmessung an, wobei die Gruppenfotografie eher in Richtung Mehrfachmessung tendiert. Auch hierzu werden unsere Beispiele mehr Aufschluss geben!

Nicht immer erkennt die Technik das optimale Verhältnis zwischen Licht und Motiv, hier beginnt dann wieder das Zusammenspiel mit den Verschiedenen Einstellmöglichkeiten einer digitalen Spiegelreflexkamera in Bezug auf Blende, Belichtung und der Belichtungszeit.

Kurz noch zu der Belichtungsmessung mit einem externen Blitzgerät, da hier noch abweichend zum internen Blitz Besonderheiten wie TTL sind.

Bei der TTL – Belichtungsmessung (engl. through the Lens) wird die Lichtmenge gemessen, die auch wirklich hinter dem Objektiv eintrifft, welches eine genauere Messung ermöglicht als mit dem internen Möglichkeiten einer Kamera! Unsere Spiegelreflexkamera bietet hier Programmmöglichkeiten einzustellen, wie z.B. Einflussnahme auf die Blitzstärke/ die Objektmessung usw.!