.. das umfangreiche Thema "Fütterung"!!
Um das Überleben unserer Aquarium Bewohner sicher zu stellen bedarf es nicht nur ein passend eingerichtetes und größenangepasstes Aquarium, sondern auch das richtige Futter!
In diesem Beitrag wollen wir die Aufmerksamkeit in Richtung „gutes“ Futter lenken und Inhaltsstoffe/ Zusammensetzungen einmal näher betrachten. Schließlich Essen wir auch nicht alles, sondern wählen unsere Lebensmittel unter Berücksichtigung von verschiedenen Faktoren aus. Das sollte bei der Beschaffung von Fischfutter nicht anders sein!
Fischfutter
Es gibt immer verschiedene Wege die zum Ziel führen und so verhält es sich auch bei der „richtigen Wahl“ des Futters. Wir befassen uns in diesem Beitrag im wesentlichen um Süßwasserfische! Vielleicht ein Link vorweg zum lesen: Futterkunde .. es gibt sehr viele gute Seiten im Netz mit guten, aber vor allem auch hilfreichen Tipps und Informationen.
Genrell kann man viel von erfahrenen Aquarianern lernen, aber leider auch nicht immer. Viele bleiben auf einem veraltetem Stand stehen und bemühen sich nicht, neues zu zu lassen.
Wir unterschieden im Wesentlichen folgende Futtersorten:
- Trockenfutter
- Tiefkühlfutter
- Lebendfutter
- ggf. noch selbst hergestelltes Futter
Das sogenannte „Trockenfutter“ wird in der Regel als Flocken, Granulat, Sticks, Pellets oder Futtertabletten angeboten. Die Inhaltsstoffe/ die Zusammensetzung ist hier so vielfältig wie das Angebot in einem Supermarkt und unterscheiden sich je nach den Bedürfnissen der zu fütternden Fische zum Teil erheblich.
„Tiefkühlfutter bzw. Frostfutter“ ist in Würfel oder als Platten gepresstes Futter, welches in der Regel aus gefrorenen Kleinstlebewesen (Mückenlarven, Wasserflöhe, Garnelen usw.) oder auch natürlichen Inhalten (z.B. Plankton) besteht.
Viele Bewohner bevorzugen/ benötigen jedoch das „Lebendfutter“, welches extra gezüchtet und klein verpackt in Nährlösung beim Händler des Vertrauens bestellt/ gekauft werden kann. Die Auswahl hier ist sehr vielfältig. Das geht über ..
- Mückenlarven,
- Artemia salina (Salinenkrebs),
- Krill (Krebstier),
- Wasserflöhe,
- Cyclops (Hüpferlinge),
- Tubifex (Röhrenwurm),
- Drophila melanogaster und hydei (Fruchtfliege),
- Paramecien (Pantoffeltierchen),
- Hyalella azteca (mexikanischer Flohkrebs),
- Gammarus fossarum (Bachflohkrebs),
- Enchyträen (Wenigborster),
- Panagrellus sp. (Mirkowürmer/ Essigälchen).
Das richtige Futter für meine Fische?
Diese Frage wird sich jeder früher oder später einmal stellen müssen. Sicherlich wird beim Kauf (normaler Tierhandel) immer ein Futter empfohlen, jedoch führt diese Empfehlung in der Regel zu einer sehr einseitigen und oftmals schlechten Fütterung bzw. zu einer Überfütterung.
Bei der Vielzahl an Futter die es am Markt gibt, sollte man sich schon die Zeit nehmen und sich Gedanken über seine Pfleglinge zu machen.
- Wo kommen meine Fische her (Biotop/ Habitat)?
- Wovon ernähren sich meine Fische in der Natur?
- Berücksichtigung der daraus resultierenden Nahrungsansprüche meine Tiere?
Dazu gibt es viel Literatur und noch mehr Informationen im Internet. Nutzt die Gelegenheit und schaut euch nicht nur die Bildüberschriften an wie es die meisten in der täglich erscheinenden Bildzeitung tun, sondern schaut genauer hin und besonders auf die Inhaltsstoffe!
Wie bei den meisten Lebensmitteln, so ist auch auf den Umverpackungen des Futters eine detaillierte Auflistung der verwendeten Zutaten. Was fange ich dann damit an?
Ganz einfach, stellt euch die Frage: „Worauf legt ihr bei euren Lebensmitteln wert?“
Viele bekannte Hersteller „mixen“ ihr Futter regelrecht zusammen, das erinnert schnell an typische Lebensmittel, die auch wir im Geschäft kaufen. Schaut man in die Zusammensetzung und an erster Stelle steht so etwas wie „Fisch und Fischnebenprodukte“ (also Abfall) und „Weizenmehl „ (im allgemeinen Getreide) oder ähnliches, dann kennt man schon die Hauptbestandteile des Futters und fragt sich, warum kostet das dann soviel? Worin liegt der Hauptnährwert dieses Futters? Wie kommen die Fische in ihrem natürlichen Umfeld nur an solche Produkte?
Des Weiteren frage ich mich, ob es wirklich nötig ist, dem Futter so viele Zusatzstoffe beizugeben? .. hier einmal ein paar Beispiele:
E 161 g
Canthaxanthin ist ein synthetischer Lebensmittelfarbstoff
E 161 j
Astaxanthin, als Zusatz für die Farbgebung in Futtermitteln
E 306
Tocopherol ist ein Vitamin E, welches als Antioxidationsmittel verwendet wird
E 202
Kaliumsorbat, welches als Konservierungsstoff verwendet wird
Die Zutatenliste/ sie Zusatzstoffe könnte man hier noch viel weiter führen. Doch die Frage bleibt, brauchen unsere Pfleglinge das wirklich, oder lassen wir uns von den Herstellern schnell für „dumm“ verkaufen? Ist das noch „natürlich“?
[hier noch ein paar gut gemeinte Hinweise!]
Natürliches Verhalten
Eins sollte bei jedem verantwortungsvollen Aquarianer an oberster Stelle stehen:
- Verantwortungsvoller Umgang in der Vorbereitung und in der anschließenden Haltung
- Immer fortwährende Informationsgewinnung
- Sicherstellung der artgerechten Haltung mit allem was dazu gehört
Dazu gehört eben auch die Fütterung und hier liegt es an jedem selbst!
Gutes Futter muss nicht immer teuer sein und auch nicht „Besonders“! Es sollte vielmehr am natürlichen Verhalten fest gemacht werden – also füttert das, was die Fische „zu Hause“ essen würden.
Beispiel:
Füttere ich z.B. eine Fischart, die in der natürlichen Umgebung (Habitat) sich überwiegend von Lebendfutter ernährt, so sollte man dieses auch bei behalten. Sicherlich kann zusätzlich (abwechslungsreiche Ernährung) noch Trockenfutter/ Frostfutter gereicht werden, aber das Grundbedürfnis der Fische sollte mit der natürlichen Nahrung erfüllt werden. Damit sind Zusatzstoffe (Beispiele oben) nicht nötig und ich fördere so gleichermaßen das natürliche Fressverhalten der Tiere, im besten Fall auch das natürliche Jagdverhalten!
Ob es das Jagen nach Beute ist, oder die jahreszeitabhängige Fütterung (Angebot je Jahreszeit im Habitat), das alles liegt in unseren Händen. Damit müssen wir verantwortungsvoll umgehen und das sollte es uns auch Wert sein!
Preis / Leistung
Grundsätzlich sollte der Preis eine untergeordnete Rolle spielen, da es in erster Linie darum geht, die Verantwortung, die man selbst auf sich genommen hat, auch nachzukommen. Das heißt natürlich auch, dass mit dem Kauf eines Aquariums (nebst Zubehör) und des Besatzes die Verantwortung nicht endet. Ganz im Gegenteil, den einige Fische haben bei artgerechter Haltung ein zum Teil sehr langes Leben vor sich.
Gutes Futter muss nicht teuer sein! Das ist einfach so und auch wenn auf dem ersten Blick der Preis immens erscheint, so zeigt der zweite Blick oft etwas anderes auf.
Und wieder sind wir bei den Bestandteilen des Futters, denn wenn wenig nahrhafte Inhaltsstoffe verwendet werden, muss ich ggf. zwangsläufig mehr füttern und somit schränkt das natürlich die Reichweite einer gekauften Futtermenge enorm ein. Ein ergiebiges Futter bei gleicher Menge, aber erhöhtem Preis kann da durchaus länger reichen, weil die Futtermenge (je Fütterung) viel kleiner sein wird.
Das Ranking sollte also klar sein wenn man sich die Zusammensetzung anschaut … die Leistung (der Nährwert) sollte an erster Stelle stehen.
Gutes Futter für schöne Fische!!
Auch im aquaristischen Bereich macht das "Spezielle" nicht halt. Bei den recherchen zu diesem Beitrag bin ich mehrfach auf Futtersorten gestossen, dessen Zweck mir meistens nicht ersichtlich ist.
Schaut man sich auf dem Markt um, dann entdeckt man sogar solches Futter:
- Spezialfutter
- Mixfutter
- Ferienfutter
Da stellt man sich doch gleich die Frage: „Was soll das sein und vor allem wofür?“ Es kommt der Frage sehr nahe: „Essen Fische Brot?“
Ich denke da sollte man sich schon Gedanken machen und diese Art von Futter hinterfragen!
Eine Möglichkeit ist auch immer sich selber Futter herzustellen! Dies kann auf verschiedenste Weise geschehen, ob es das Herstellen von Frostfutter ist, oder aber von Besonderheiten wie einen „grünen Smoothie“ (link einfügen).
Diesbezüglich sind dem Aquarianer fast keine Grenzen gesetzt und die von uns gemachten Erfahrungen sind durchweg positiv.
Wer ein paar Anregungen braucht, der kann ja einmal H I E R schauen! Man glaubt es kaum, aber auch für Fischfutter gibt es Rezepte.
Auch das Füttern mit Gemüse ist bei vielen Arten eine sinnvolle Nahrungsergänzung und dazu auch noch günstig!
Die richtige Fütterung
Wer hier eine Musterantwort erwartet, der hat sich noch immer nicht wirklich mit seinem Aquarium und über dessen Bewohner informiert!
Es gibt keine Futteranleitung, außer man vertraut den Hinweisen der hiesigen Hersteller auf den Verpackungen, was wir aber als völlig falsch erachten.
Jedes Aquarium mit samt seinen Bewohner hat ein anderes Fressverhalten. Das ist gleichzusetzen mit dem Angebot welches unterschiedlicher nicht sein kann. Klar ist, das richtige Futter für die Bewohner zu füttern, aber die Frage nach dem „Wie oft“ und „Wieviel?“ bleibt!
Hier hilft wieder ein Blick in die Herkunft der Fische. In keinem Habitat gibt es einen ständig gedeckten Tisch, an dem die Fische Platz nehmen können und so viel und zu welchem Zeitpunkt auch immer Essen können!
Sicherlich müssen wir Unterscheidungen bei der Fütterung machen, denn Jungfische sind nicht mit adulten Fischen vergleichbar. Aber generell gilt:
Augen auf beim Füttern!
Beobachtet eure Tiere beim Füttern und lasst euch Zeit dabei. Für den Aquarianer sollte die Futterzeit die wichtigste Zeit vorm Becken sein, denn da habe ich die Gelegenheit alle Bewohner zu begutachten, zu schauen ob es allen gut geht und ob die Nahrungsaufnahme von jedem wahrgenommen wird.
Es gibt die unterschiedlichsten Faustregeln bei der Fütterung, diese führen wir hier aber absichtlich nicht auf. Diese Erfahrung sollte jeder einzelne von euch selber machen, um die richtige Menge zu den richtigen Zeiten kennen zu lernen.
Fastentage sind so wichtig wie das Futter selbst, denn auch in der Natur haben die Fische niemals eine gleichbleibende ständige Verfügbarkeit von Nahrung.
Abwechslungsreiches Futter – das ist so eine Sache! Sicherlich sollte es jeder anstreben, jedoch gibt es Fische die ein sehr eingeschränktes Nahrungsangebot benötigen. Generell aber ist Abwechslung aber zu empfehlen!
Je nach Habitat bietet ein Aquarium an sich auch schon Nahrung für die Fische z.B. durch Algen, Pflanzen oder Holz im Becken. Das sollte man nicht unterschätzen und seine Futtermengen dem entsprechend anpassen wenn nötig.
Ich hoffe ihr habt jetzt keine Anleitung erwartet, denn wie geschrieben – die gibt es nicht!
Zu erwähnen wäre aber auf alle Fälle noch, dass einige Futtersorten durchaus eingeweicht werden sollten!
Warum? .. das ist recht einfach. Es gibt Futter, welches sich in Verbindung mit Wasser (oh Wunder) doch sehr aufbläht/ aufgeht und so schnell zu Verdauungsproblemen bei unseren Fischen führen kann. Sehr Nahrhaftes Futter sollte nicht nur sparsam verfüttert werden, sondern eben auch ggf. vorher eingeweicht werden, um zu vermeiden, das durch hastiges Fressen, anschließend keine Darmprobleme auftreten.
Hier spielt die Beobachtung wieder eine wesentliche Rolle, denn spätestens nachdem ersten Füttern mit einem ggf. neuem Futter seht ihr wie die Fische es aufnehmen und vor allem vertragen.
Eine Sache ist uns passiert…
Bei der Fütterung eines neues Futters ist uns bei unseren “Pterophyllum Scalare“ aufgefallen, das sich das nicht vorher eingeweichte Futter negativ auf die Verdauung ausgewirkt hat. Erkennbar war es an sehr langen „Kotstreifen“ und ein leichtes Aufblähen der Scalare.
Durch Beobachtung haben wir das zum Glück schnell mit bekommen und ob man es glaubt oder nicht! Der fast „Tod geglaubte“ Fisch hat es geschafft. Wir haben im den Bauch massiert/ gerieben, wie man es bei Kindern macht wenn sie Bauchschmerzen haben und siehe da!
Anstatt am nächsten Tag einen Verlust zu beklagen, hatten wir einen glücklich schwimmenden Fisch im Becken.
Aus Erfahrung lernen wir alle und seither weichen wir diese Art von Futter immer vorab in Aquarium Wasser ein bevor wir es verfüttern. Mit Erfolg, da diese Art von Vorfall nicht wieder vorkam.
Zum Schluss vielleicht noch eine Sache ... Rinderherzen .. immer wieder wird darüber gesprochen/ geschrieben bzw. diskutiert.
Hier haben wir einmal ein Bericht für euch den wir im Netz gefunden haben, der fast keine Frage mehr offen läßt! -- Rinderherz - Fischfutter? --
Fazit
Dieser Beitrag soll jedem Aquarianer als Denkanstoß dienen das richtige/ passende Futter für seinen Besatz zu wählen/ zu kaufen, die Fütterung an den natürlichen Gegebenheiten des Fische anzupassen und vor allem das „richtige Futter“ für eine "naturnahe Fütterung" zu kaufen.
Wenn man sich mit dem Thema beschäftigt, dann ist das wirklich keine Hexerei und auch das Lernen durch die Erfahrung von anderen spielt hier eine große Rolle wie wir finden.
Erfahrung und Informationsgewinnung führen dazu, das ihr gesunde Fische für einen langen Zeitraum beobachten könnt!