Als das Thema Filterung von einem 1.000 L + Becken anstand, war uns von vorne herein klar, das es eine energiesparsame Lösung sein muss und bei dieser größe war schnell klar, das die Wahl auf einen MKIF (Mehrkammerinnenfilter) fällt!

Da wir seit geraumer Zeit eh dabei sind all unsere Filteranlagen (mittlerweile haben wir keine Aussenfilter mehr im Betrieb) von "Stromfressern" zu befreien, viel die Wahl nicht nur auf einen MKIF, sondern auch auf Luftheber! Bis auf das Projekt "SandStorm" (welches noch auf Luftheber umgestellt wird) und unsere kleinen Becken, die wir seit beginn an zwar mit HMF filtern, haben wir also keine Kreiselpumpen mehr im Einsatz!

Nun hieß es bei der fast einjährigen Planung unseres Beckens "Big Bang Malawi" also neue Wege gehen .....

 

Big Bang Malawi

 Die Umsetzung des Filter wurde parallel zu anderen Becken gemacht! So haben wir das Equipment für mehrer Becken bestellt und den Rest im Baumarkt beschafft um die Wasserbewegung in den HMF´s und im MKIF sicher zu stellen.

Einkauf für LuftheberDiverse Luftheber (25 mm - dreiteilig, da anpassbar im Becken), Luftschlauch, Luftnippel, Regulierungshähne und natürlich "Luftpumpen"! Hier haben wir uns nach langem hin und her für die "leiseste Variante" entschieden, Membranpumpen der Firma "Hailea" (V-Serie MK-10)!

Unzählige Internetseiten wurden gesucht durchsucht/ gelesen und befundet, denn die Meinungen bei der Filterung mit Lufthebern geht in der Aquaristikszene sehr weit auseinander. Bei der Recherche sind wir natürlich auch auf diesen Beitrag im Cichliden-Forum gestoßen. Diese durchgeführten Test mit verschiedenen Konfigurationen zeigt deutlich auf, das es zu großen Unterschieden kommen kann, was wiederum bestätigt, das die Meinungen über die Leistung sehr weit auseinander gehen. Auch wir sind dem gegenüber immer sehr kritisch und das heißt, das von erreichbaren Werten (laut Hersteller/ Händler) von Lufthebern (Luftmenge zu Wasser) die das 2-3,5 fache (zum Teil sogar bis zum vierfachen) an Leistung bringen sollen, man doch seine eigenen Versuche und Erfahrungen machen sollte.

Die Leistung eines Lufthebers hängen von sovielen Faktoren ab, das es sehr schwer sein wird, einen Leistungswert anzugeben bzw. diesen angebenen Höchstwert zu erreichen. Faktoren wie z.B. Länge der Luftleitungen, Druckdose oder Ringleitung sowie Anbringung und Größe dieser sind ein nicht zu unterschätzender Faktor!

Hier eine Entscheidung zu treffen viel uns sehr schwer und wir haben die nächsten Quellen angezapft!! Diese sehen wir als die wichtigsten Quellen an, denn die Erfahrungen anderer Aquarianer ist bei solchen Dingen einfach unverzichtbar! Gesagt ... getan .. die Entscheidung ist ja nun gefallen und seit geraumer Zeit läuft der MKIF mit drei Lufthebern und einer Hailea MK-10 einwandfrei!

Nach der Entscheidung den MKIF/ die Filterung durch Luftheber zu realisieren, kam auch gleich der nächste Gedanke! Druckleitung, Druckdose bzw. Ringleitung.. solche Begriffe fallen simultan mit dem Begriff "Luftheber" und so haben wir uns auch diesem Thema gewitmet. Grundsätzlich kann man eine Membranpumpe auch direkt an die Luftheber anschließen. Hailea bringt da sogar einen Vierfachverteiler gleich mit an den Start, aber .. auch hier haben wir uns vielleicht wieder einmal mehr Gedanken gemacht, als es vielleicht nötig war!

Das Prinzip "Zweikreisbremsanlage bei LKW´s" beruht auf einen Druckbehälter, der dann bei Bedarf den nötigen Luftdruck sofort und dauerhaft zur Verfügung stellen kann. Das war unser erste Gedanke und das haben wir dann auch weiter verfolgt und vertreten die Meinung, das die Luftversorgung bei einer Membranpumpe besser/ dauerhaft und vor allem gleichmäßig mit dem nötigen Luftdruck versorgen kann, wenn diese zuvor in einer Druckdose gesammelt und von dort zu den einzelnen Verbrauchern (Luftheber) geleitet wird!
Sobald die Luft direkt komprimiert und in verschiedene Leitungen gepresst werden muss, geht etwas der Leistung verloren und die Membranpumpe leidet unter der dauerhaften Anstrengung unnötig. Die Lösung hier ist eine Druckdose! Diese ist in der Lage einen gewissen Luftvorrat zu speichern/ halten und sie dann gleichmäßig an die Verbraucher weiter zu geben.


Wir haben uns für eine Druckdose entschieden mit folgenden Daten:

1 x HTEM-Rohr 110

2 x HTM-M-Stopfen

1 x HTU-UE-Muffen

Diese Druckedose hat ein Volumen von 5.511,924 cm3 bei einer Größe von 580 x 110mm! Damit haben wir vom Grundsatz drei Dinge erledigen können:

1. wir haben keinen Verlust durch Leitungsquerschnitt, da wir mit dem vollem Durchmesser (Auslass Hailea) zur Druckdose gehen ..
2. wie haben ein Vorratsbehälter für die Luft, was unserer Meinung nach ein Plus bei der Geräuschentwicklung ist ..
3. wir haben Platz für die Luftminderer, um die optimale Luftzufuhr reglen zu können, diese sind direkt an der Druckdose befestigt worden!

Grundsätzlich sollte sich jeder darüber Gedanken machen, bevor man die Filterung mit "Luftheber" in die Tat umsetzen will! Uns hat es völlig überzeugt und wir fahren seither ein 1.125 L Becken mit einer mehr als ausreichenden Filterung sowie konstant guten Wasserwerten, bei "sage und schreibe" 10 W Stromverbrauch!

 

Nun zu unserem MKIF mit Luftheber!

Wie so oft steht eine gründliche Planung im Vordergrund und bevor wir das Becken bestellt haben, sollten einige Dinge gerade auch in Bezug auf die Filterung geklärt sein!

Skizze Mehrkammerinnenfilter (MKIF)

 Folgende Fragen mussten wir uns also stellen:

  • Wie groß soll der Mehrkammerinnenfilter werden?
  • Wieviele Kammern soll er haben und wie groß sollen diese sein?
  • Wie soll die Leistung aussehen - Menge Bohrungen für die Luftheber?
  • Wo soll er im Becken positioniert werden?
  • Berücksichtigung der Besonderheiten!

Diese Planung hat Zeit und Nerven gekostet, weil unheimlich viele Telefongespräche gelaufen sind und dafür danken wir den Menschen, die am anderen Ende der Leitung immer hilfsbereit waren (diejenigen die wir angerufen haben wissen bescheid - DANKE noch einmal für die Geduld)! Es ist schon eine Aufgabe zu entscheiden in welcher Höhe, mit welchem Abstand die Bohrungen gesetzt werden sollen und wie groß ein MKIF sein soll, da ja bekanntlich jeder eine andere Meinung hat was Größe/ Position und sonstige Tricks und Kniffe betrifft!

Also lief alles wie immer, mit vielen Aquarianern sprechen, die Vor- und Nachteile anhören, ggf. auch gemachte Fehler und dann versuchen diese mit seinen eigenen Wünschen überein zu bringen. Um dann beim Telefonat mit dem Aquarienbauer alles wieder über den Haufen zu werfen :-) .. nein, nicht ganz, aber so ist das halt -- jeder hat seine Erfahrungen gemacht und macht seine Vorschläge! Nichts ist schlimmer, als wenn man dann, so wie wir da steht und keinerlei Erfahrungen in Bezug auf einen MKIF mit Lufthebern hat.

Eckdaten des Mehrkammerinnenfilters (MKIF)

Der MKIF mit den Maßen 70 x 57,5 x 20, der in der linken hinteren Ecke des Beckens verbaut wurde, hat drei Kammern.

MKIF .. schwarz eingefärbtMKIF im Becken verbaut ..

Schmutzwasserkammer  -> 120 x 575 x 200  -> ca. 13 L
Filterkammer  ->  460 x 575 x 200  -> ca. 53 L
Klarwasserkammer  -> 115 x 575 x 200  -> ca. 13 L

Gesamtvolumen des MKIF:  ca. 80 L

Er wurde vorgefertigt und bei der Vorortverklebung des Aquariums nur noch eingeklebt. Die Innenseiten des MKIF sind mit schwarzem Aquarium - Silikon eingefärbt worden, da von Anfang an fest stand, das die Rückwand inkl. der linken Aussenwand ebenfalls Schwarz werden sollte!

Bestückung des MKIF mit Filtermedien

Kommen wir zu einem weiterem sehr umfangreichem Thema! Die Möglichkeiten von Filtermedien in der Aquaristik sind so vielfälltig, das es einem schwer fällt, eine bzw. die richtige Wahl der Filtermedien zu treffen.

Skizze - Bestückung des MKIF mit Filtermedien!

Begriffe wie mechanische und biologische Filtermedien fallen schnell und man sollte je Größe und Anzahl der Kammern versuchen beide Medien einzubringen. 

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Worauf haben wir besonderen Wert gelegt? ... uns war es wichtig, das wir verschiedene Filtermedien einbringen und durch die Art der Einbringung auch die Fließgeschwindigkeit im Filter selber unterschiedlich ist. Die Filterbälle in der Schmutzwasserkammer dienen der Entfernung grober Schmutzpartikel. Die Medien sind so eingebracht, dass es dem Schmutzwasser möglich ist oberhalb der Filtermedien in der Filterkammer zu versickern, wodurch eine Überströmfläche geschaffen wurde die verhindert, das Schmutzpartikel in den Kern der Filtermedien gesogen werden kann.

Alleine die Filtermatten haben eine Oberfläche von 5755,2 cm2! Angetrieben wird dieser doch gut dimensionierter Mehrkammerinnenfilter (MKIF) von drei Lufthebern mit je einen Rohrdurchmesser von 25 mm. Seine Leistung nimmt er von derzeit einer Hailea MK-10 (V-Serie) und sorgt so seit Inbetriebnahme für sehr stabile Wasserwerte im Becken.

Wir haben keinen Test gefahren, wieviel Liter diese drei Luftheber bei der Filtergröße/ bei der Bestückung mit Filtermedien für einen Durchfluss an Wasser haben, aber Fakt ist, dass die drei Luftheber eine satte und sauerstoffreiche Ausströmung haben, die bis zum Ende des Beckens reicht. Also eine Aussage wie "die 2 bis 3 - fache Menge des Beckenvolumens sollte ein Filter in einem Malawibecken schon haben (bezieht sich eher auf Aussenfilterung)" ..... Das können wir so nicht bestätigen, denn bei dieser Art von Filterung brauchen wir keine so große Umwälzung des Wassers im Becken!
Hier einmal eine Aussage von unserem Aquariumbauer, der jahrelang eine große Diskuszuchtanlage hatte: "Wenn der Filter erst einmal eingelaufen ist, können sie eine Dose Futter ins Becken fallen lassen und brauchen sich keine Gedanken um die Wasserwerte machen!"

Soweit wollen wir es nicht kommen lassen, aber eins können wir mit Sicherheit jetzt schon sagen - der Filter übernimmt seine Aufgabe zu unserer vollsten Zufriedenheit!

Fazit

All die hier in diesem Beitrag aufgeführten Punkte bereuen wir bis heute keinenfalls, nein, im Gegenteil! Durch den MKIF und dem Betrieb von Lufthebern sparen wir neben einer sehr guten/ starken Filterung soviel Energiekosten ein, das man sich überlegt ggf. noch ein oder zwei weitere Aquarien zu stellen!

Mehrkammerinnenfilter (MKIF) ist rundum eine Tolle Sache und für Becken ab einer bestimmten Größe auch sehr zu empfehlen da doch ein gewisser Schwimmraum verloren geht. Diesen haben wir aber eingeplant und durch das Schwärzen der Rückwand und der damit nicht verbundene Einbau eine 3D - Rückwand hat uns diese Einbuße wieder weg gemacht.